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Grafschafter Jobcenter zieht Bilanz zu einem weiteren Corona-Jahr

Mit einer gesunkenen Arbeitslosenquote schließt das Grafschafter Jobcenter das Jahr 2021 ab. Damit blickt das Jobcenter auf ein Jahr zurück, das erneut von der Corona-Pandemie geprägt war. Dennoch zeigte sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Grafschaft Bentheim aufnahmefähig – viele Grafschafterinnen und Grafschafter schafften den Sprung aus der Arbeitslosigkeit heraus.

Durchschnittlich waren in 2021 rund 5,5 Prozent der erwerbsfähigen Personen in Niedersachsen arbeitslos. Im Landkreis Grafschaft Bentheim waren es nur 2,7 Prozent. „Die sinkende Zahl ist ein großer Erfolg der kommunalen Arbeitsmarktpolitik der vergangenen Jahre“, freut sich Landrat Uwe Fietzek. Doch auch das Jobcenter ist nicht von den Auswirkungen der Corona-Pandemie verschont geblieben. Während der Lockdowns konnten persönliche Beratungsgespräche nur in dringenden Ausnahmefällen angeboten werden. Vieles musste telefonisch, per E-Mail oder auf dem Postweg erfolgen. Während Kurse und Maßnahmen zur Arbeitsvermittlung teils digital und teils in Präsenz durchgeführt werden konnten, waren Sprachkurse für Migrantinnen und Migranten lange Zeit nur digital möglich. Positiv beurteilt Gitta Mäulen, Dezernentin des Landkreises, dass die Pandemielage viele Kundinnen und Kunden nicht davon abgehalten hat, Termine und Maßnahmen zur Arbeitsvermittlung auf freiwilliger Basis wahrzunehmen. Sofern es die Situation erlaubt, bevorzugten die Mitarbeitenden des Jobcenters aber weiterhin das persönliche Gespräch. „Nach wie vor bietet es die beste Möglichkeit für die individuelle Beratung und Strategieentwicklung“, so Mäulen.

Eine besondere Herausforderung war die Betreuung von geflüchteten Personen. Das Integrationszentrum des Grafschafter Jobcenters, das im Dezember 2020 vonseiten des Kreistags als unbefristetes Angebot des Landkreises etabliert wurde, konnte den Kontakt zeitweise nur telefonisch halten. Bei sprachlichen Schwierigkeiten war dieser Umstand für beide Seiten nicht einfach. „Das Integrationszentrum ermöglicht es, Integrationsprozesse ganz individuell begleiten zu können. Dazu gehört der Spracherwerb auf der einen, aber auch die berufliche Integration auf der anderen Seite“, erläutert Valentin Drechsler, Leiter des Jobcenters. Die Teilnahme an Sprachkursen war lange Zeit nur digital möglich, doch gelegentlich mangelte es bei den Teilnehmenden an Kow-how oder der erforderlichen Technik. Die Pandemie hatte in einigen Integrationsprozessen phasenweise die Pause-Taste gedrückt. Hier möchte das Jobcenter in 2022 Einiges nachholen.

Für die nächsten Jahre sieht sich der Landkreis Grafschaft Bentheim mit dem anhaltenden Fach- und Arbeitskräftemangel in der Region konfrontiert. So stellt die zu geringe Anzahl verfügbarer Arbeitskräfte vor Ort ein strukturelles Risiko für die regionale Wirtschaft dar, das durch den demographischen Wandel verstärkt wird. „Die Grundgesamtheit verfügbarer Arbeitskräfte muss dringend gesteigert werden. Eine Lösung bietet die Migration überregionaler und internationaler Fachkräfte“, findet Landrat Uwe Fietzek. Um Fachkräfte für die Region gewinnen zu können, hat der Landkreis gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft und der Wirtschaftsvereinigung der Grafschaft Bentheim in 2021 eine Fachkräftekampagne initiiert, die unter dem Slogan „Freiheit für meine Pläne!“ über das Arbeiten in der Grafschaft informiert: www.zukunft.grafschaft-bentheim.de.  

Text und Foto: Landkreis Grafschaft Bentheim