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Nach Acht Stunden – SEK-Einsatz in Nordhorn beendet – aktuelle Informationen im Überblick

Nordhorn. Wie bereits gestern berichtet gab es am Sonntag in Nordhorn einen SEK-Einsatz. Nach acht Stunden wurde ein 30-jähriger Mann vorläufig festgenommen. Doch was ist genau passiert, welche Informationen liegen heute Vormittag, einen Tag später, vor?

Am Sonntagmittag gegen kurz vor 12.00 Uhr rief ein Passant die Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim über den Notruf an. Was der Passant vor Ort erlebte und was daraufhin im Nordhorner Stadtteil Blumensiedlung in der Aarninkstraße passierte, kennt man an sich nur aus einem Film im Kino oder aus dem Fernsehen. Am Fenster im Erdgeschoss (Teilweise auf der Fensterbank) eines Hauses saß ein Mann mit einem Messer. Der Mann bedrohte vorbeilaufende Passanten. Ein Passant setze dann um 11.53 Uhr den Notruf ab.

Durch die Polizei musste natürlich ausgeschlossen werden, dass unbeteiligte Personen zu Schaden kommen könnten. Dementsprechend wurde das Gebiet rund um die Aarninkstraße weiträumig abgesperrt. Bei so einer „Gefahrenlage“ ist es dann normal, dass Spezialeinsatzkräfte angefordert werden. Diese geschieht dann im Rahmen einer sogenannten „Aufbauorganisation. Spezialeinsatzkräfte aus Hannover übernahmen dann die Organisation direkt vor Ort, wie uns die Polizei mitteilte.

Vor Ort gab es dann Gespräche mit dem 30-jährigen, der zwischenzeitlich auch die Polizei mit dem Messer bedrohte. Der SEK-Einsatz zog sich dann bis in die Abendstunden hin. Der direkte Bereich um das Haus wurde permanent von einer Spezialeinheit aus Hannover abgesichert. Diese Absicherung erfolgte durch speziell geschulte bewaffnete Einsatzkräfte in Schutzanzügen.

Während des Tages gab es immer wieder laute Rufe, Knallgeräusche und auch Geräusche von zersplitterten Glas, welche aus dem Haus drangen. Im Laufe des Tages wurden zudem Gegenstände und auch Möbel aus den Fenstern im Haus geworfen.

Gegen 20.00 Uhr konnte dann der 30-jährige von den Spezialkräften überwältigt werden. Er wurde dabei, so weitere Informationen der Polizei, leicht verletzt. Der 30-jährige wurde in die Euregio Klinik gebracht und wurde dort weiterhin von Polizeieinsatzkräften bewacht. Der 30-jährige wurde vorläufig festgenommen.

Gemäß § 128 der Strafprozessordnung kann er bis zum Tag nach der Festnahme vorläufig festgenommen bleiben – danach ist er einem Haftrichter vorzuführen (1Der Festgenommene ist, sofern er nicht wieder in Freiheit gesetzt wird, unverzüglich, spätestens am Tage nach der Festnahme, dem Richter bei dem Amtsgericht, in dessen Bezirk er festgenommen worden ist, vorzuführen. ). Es ist davon auszugehen, dass er zeitnah einem Untersuchungshaftrichter vorgeführt wird, der dann weiteres entscheiden wird.

Es wird nochmals von Seiten der Polizei hervorgehoben, dass es keine verletzten unbeteiligten Personen gegeben hat. Es bestand auch zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung. Natürlich führt so ein SEK-Einsatz immer zu einem aufsehenerregenden Ereignis. Aber gerade in solchen Situationen sollte man auch den Weisungen der Polizei vor Ort folgen.

Update 11.00 Uhr: Bei dem 30-jährigen handelt es sich um einen polnischen Staatsbürger. gegen ihn liegt ein ausländischer Haftbefehl vor. Der 30-jährige wird noch heute Vormittag einem Haftrichter vorgeführt. Er braucht nicht weiter stationär behandelt werden.

Sobald uns weiterführende Informationen vorliegen, werden wir erneut berichten.

Fotos: VWM-TV – TA