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Hilfe für ukrainische Geflüchtete

Papenburg. „Die Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität gegenüber den ukrainischen Flüchtlingen ist ungebrochen groß“, stellt Bürgermeisterin Vanessa Gattung am Dienstagnachmittag in einem Termin mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des DRK fest. Neben diesen waren auch Vertreter von Hilfsorganisationen und Gruppen durch einen Vertreter oder eine Vertreterin anwesend, um sich auszutauschen. 

In den vergangenen Tagen haben an unterschiedlichen Stellen viele Gespräche stattgefunden, um die nächsten Schritte festzulegen und sich auch auf verschiedene Themen vorzubereiten. „Die Entwicklung der Flüchtlingsbewegung kann auch jetzt noch nicht gänzlich abgesehen werden. Unzählige Ukrainerinnen und Ukrainer verlassen derzeit ihr Land, finden aber häufig bereits in den direkten Nachbarländern Zuflucht. Dennoch werden wir hier vor Ort alles vorbereiten, um den Menschen schnell wieder ein Dach über dem Kopf zu bieten, damit sie zunächst zur Ruhe kommen können“, sagt Bürgermeisterin Gattung weiter. 

Helen Wessels, Bereichsleiterin Migration beim DRK Papenburg, weist darauf hin, dass die ankommenden Personen schwer traumatisiert sein können. „Aktuell sind wir fassungslos über die Situation und haben den dringenden Wunsch, zu helfen. Allerdings muss jedem bewusst sein, was die geflüchteten Menschen bis zur Ankunft hier vor Ort erlebt haben. Sie müssen zur Ruhe kommen und leben in großer Sorge um ihre Angehörigen. Künftig werden die ehrenamtlichen Helfer*innen des DRK bei den bevorstehenden Aufgaben gern unterstützen. Diese kennen sich mit der Thematik bereits aus, und wissen, an welche Institutionen welche Anfrage zu richten ist.“ Sie bittet dringend darum, Kontakt zum DRK aufzunehmen, sobald Hilfe erforderlich ist. 

Wohin kann ich mich wenden?

Die Stadt Papenburg hat für die große Hilfsbereitschaft eine eigene E-Mail-Adresse eingerichtet. help4ukraine@papenburg.de – Bürgerinnen und Bürger können auf diesem Wege schriftlich mitteilen, womit und wie sie helfen wollen. Seitens der Stadtverwaltung wird daran erinnert, dass die Angaben möglichst konkret und vollständig sein sollen. Wenn beispielsweise Wohnraum angeboten wird, sollte direkt in der ersten E-Mail erkennbar sein, wie viele Personen untergebracht werden können, wo sich dieser Wohnraum befindet und auch eine Kontaktaufnahme muss möglich sein. „Wir erhalten täglich unzählige E-Mails. Uns fehlt aktuell die Zeit, mit jedem intensiv ein Gespräch zu führen, daher bitten wir um möglichst konkrete Angaben, um diese Arbeit zu erleichtern“, berichtet die Stadtverwaltung. Neben dieser E-Mail-Adresse wird es zukünftig auch eine Hotline geben, über die kurzfristig Fragen beantwortet werden können. Diese wird derzeit eingerichtet. Sobald die Einrichtung abgeschlossen ist, wird die Stadt Papenburg die Telefonnummer bekanntgeben.  

Sollte jemand Wohnraum anbieten, ist dieses Angebot auch verbindlich und möglicherweise über einen längeren Zeitraum notwendig. Die Flüchtlinge, die in einer Wohnung Zuflucht finden, werden dort auch einige Zeit bleiben.  Dies kann zu einer besonderen Belastung führen, der man sich im Vorfeld bewusst sein sollte. 

Wohin kann ich spenden? Was wird gebraucht?

Vor Ort – an den Grenzen – gibt es viele Hilfsorganisationen, die entsprechendes Material zur Verfügung haben. Die Behörden stehen in einem intensiven Austausch. Aktuell haben viele Organisationen bereits einen Aufnahmestopp für weitere Sachspenden ausgesprochen. Diese werden derzeit vor Ort nicht mehr benötigt. Sobald der Stadtverwaltung andere Erkenntnisse vorliegen, werden wir einen Aufruf auf unserer Seite und den sozialen Medien veröffentlichen, um dann zielgerichtet tätig zu werden. Bereits jetzt fehlt es hier vor Ort jedoch an Fahrrädern. Die Menschen, die ankommen werden, sind hier nicht mobil. Wer also zuhause noch ein Fahrrad stehen hat, welches nicht mehr benötigt wird, kann sich mit dem Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM) in der Gutshofstraße 44 – 46 in Papenburg unter der Telefonnummer 04961 / 66 07 80 in Verbindung setzen. Dort werden diese zunächst gesammelt. Gesucht werden dringend Menschen, die ehrenamtlich bei der Instantsetzung/Reparatur der Fahrräder helfen.

Wer grundsätzlich Interesse daran hat, ehrenamtlich tätig zu sein und die Menschen hier vor Ort zu betreuen, kann jederzeit Kontakt mit dem DRK in Papenburg in der Geschäftsstelle an der Rathausstraße aufnehmen. Dort werden offene Fragen beantwortet. Alternativ auch hier per E-Mail unter:  migration@drk-emsland.de.

Wie erfolgt die Registrierung der Flüchtlinge?

Mehrfach wird im Rahmen des Austauschs darauf hingewiesen, dass eine Registrierung der Flüchtlinge dringend erforderlich ist. Erst dann haben sie ein Recht auf einen Krankenversicherungsschutz oder die Möglichkeit, finanzielle Hilfe zu erhalten. Alle Flüchtlinge, die durch private Initiativen bereits im Ort angekommen sind, müssen sich auch aus diesem Grund zwingend bei der Verwaltung registrieren.

Was ist hierfür erforderlich? Wenn die Flüchtlinge über einen biometrischen Reisepass verfügen, kann eine Anmeldung direkt bei der jeweiligen Kommune erfolgen. Hierfür ist ein Antrag, der entweder beim Fachdienst Arbeit/Soziales in der Von-Galen-Str. 11 inAschendorf abgeholt oder online von der Homepage heruntergeladen werden kann. Bei der Abholung ist ein tagesaktueller negativer Corona-Test erforderlich. Nachdem der Antrag vollständig ausgefüllt wurde, kann eine Registrierung vor Ort erfolgen. Hierzu erfolgt eine Terminabstimmung.

Liegt dieses Ausweisdokument nicht vor, ist eine Registrierung in der Landesaufnahmebehörde erforderlich. Um dorthin zu gelangen, wird darauf hingewiesen, dass öffentliche Verkehrsmittel kostenlos genutzt werden können. Diese Form der Registrierung gilt für all diejenigen Ukrainerinnen und Ukrainer, die ihren Wohnort bis zum 24. Februar in der Ukraine hatten. 

Die Zuweisung von Flüchtlingen an die einzelnen Kommunen erfolgt koordiniert durch behördliche Anordnung.

Text: Stadt Papenburg